Von Süden fuhren wir mit einem Nachtbus nach La Paz, der Hauptstadt des Landes und der höchstgelegenen der Erde. Dort anzukommen war ziemlich seltsam, da es 5 Uhr morgens war und es in der Stadt extrem ruhig war. Tagsüber konnten wir endlich besser verstehen, was es bedeutet, in einer Stadt mit fast 2 Millionen Einwohnern zu sein, besonders nachdem wir den lokalen Gipfel bestiegen hatten, von dem aus wir die nördliche und südliche Zone sehen konnten. Die Architektur der Gebäude ist sehr einzigartig, da fast 90 % der Häuser in der Stadt aus Ziegeln gebaut sind. Für uns sah die ganze Landschaft wie eine größere Version der Favelas aus, die wir in Rio gesehen haben. Das Stadtzentrum liegt in einem Tal und ist von Hügeln umgeben, daher ist die Stadt mit Gondeln ausgestattet, um das Reisen zu erleichtern. Eine sehr effiziente und bequeme Möglichkeit, von einem Hügel zum anderen zu gelangen und die Skyline der Stadt aus einer ganz anderen Perspektive zu genießen. Am ersten Tag besuchten wir den Regierungsplatz und gingen über den Hexenmarkt. Am nächsten Tag fuhren wir ins Valle de la Luna (Mondtal), das etwa 30 Minuten vom Zentrum entfernt war. Wir machten eine Tour durch das gesamte Tal und waren beeindruckt von der Menge an massiven Felsen, die das gesamte Gebiet prägten. Das Tal ist eine Landschaft aus erodiertem Gestein und Ton und sein Name ist nach zerklüfteten Hügeln, die aussehen, als kämen sie von einem anderen Planeten. Da La Paz viele Wanderungen mit faszinierenden Ausblicken bietet, haben wir uns entschieden, am nächsten Tag ins Valle de las Ánimas (Tal der Seelen) zu fahren. Der Name kommt daher, dass die Felsen wie Geister aussehen, die im Wind heulen. Der Ort war unglaublich friedlich und fast unzivilisiert. Der Blick von oben fiel wieder einmal auf ein Album ins Auge. Auf dem Weg nach unten machten wir eine interessante Beobachtung, als wir bemerkten, dass eine Familie ihre Kleidung in dem Süßwasser wusch, das von der Spitze der Hügel herabfloss. Es sei ein einmal wöchentlicher Vorgang nach Aussage der Familie. Sehr inspirierend und wichtig zu sehen, dass es auch andere Wege gibt, die gleichen Ziele zu erreichen. Unseren letzten Tag ließen wir mit einem wohlverdienten Abendessen in einem eleganten Restaurant mit Blick auf die Stadt ausklingen.

Der Hexenmarkt

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