An unserem dritten Tag war geplant, Vinicunca zu besuchen, auch bekannt als der Regenbogenberg, der 139 km von Cusco entfernt liegt. Trotzdem hatten wir ein paar Tage zuvor Probleme, nach Vinicunca zu fahren, da uns gesagt wurde, dass das Wetter in der Saison zwischen Dezember und März in der Gegend größtenteils bewölkt und schneereich sein würde. In der Nacht zuvor entschieden wir uns jedoch, es in der Hoffnung auf die bestmöglichen Bedingungen zu versuchen. Am nächsten Tag mussten wir um 4 Uhr morgens aufstehen, um den Van pünktlich zu bekommen. Um 9 Uhr hatten wir ein zufriedenstellendes Frühstück, das die Grundlage für unsere spätere Wanderung war. Später fuhr uns der Bus später zum Startpunkt des Trails. Während der Fahrt erhielten wir einige Kokablätter, die für die Höhe hilfreich sein sollten und die in Peru und Bolivien sehr verbreitet sind. Der Aufstieg war ziemlich intensiv und wir konnten den Höhenunterschied spüren. Eine Stunde später erreichten wir endlich den Gipfel und raten Sie mal, all unsere Zweifel am Wetter waren verflogen, als die Sonne schien und wir buchstäblich einen Regenbogen auf dem Berg bewundern konnten. Erwähnenswert ist, dass der Massentourismus in Vinicunca erst Mitte der 2010er Jahre Einzug hielt, denn damals tauchten an den Hängen und Gipfeln verschiedenfarbige Berggürtel auf. Zuvor war der Berg mit Gletscherkappen bedeckt, die jedoch aufgrund des Klimawandels geschmolzen sind. Der Berg enthält sieben Farben, die sich aus der mineralogischen Zusammensetzung dieser Berge ergeben. Diese sind jeweils: die rosa Farbe ist auf roten Ton zurückzuführen, die weiße Farbe auf Quarzose, Sandstein und Mergel, die rote Farbe auf Eisen und Ton, die grüne auf Phyllite und Tone, die reich an Ferromagnesian sind, die braune ist auf ein Fangglomerat zurückzuführen, das aus Gestein mit Magnesium besteht, und die senfgelbe Farbe stammt von den kalkhaltigen Sandsteinen, die reich an schwefelhaltigen Mineralien sind. Es war definitiv ein  ganz besonderer Moment für uns, da wir so etwas noch nie gesehen haben. Uns wurde gesagt, dass der Berg vor Covid täglich etwa 3000 Besucher hatte. Heutzutage sind die Zahlen um etwa 60 % zurückgegangen. Während unseres Aufenthalts auf dem Gipfel trafen wir viele andere Touristen aus aller Welt. Neben Vinicunca konnten wir auch Nevado Auzangate sehen, den höchsten Berg um Cusco mit einer Höhe von 6384 m. Nach einem 2-stündigen Aufenthalt änderte sich das Wetter plötzlich drastisch. Wolken hatten sich gebildet und es fing sogar an zu hageln. Für uns war es an der Zeit wieder runter zu gehen. Nach einer langen Fahrt erreichten wir am späten Nachmittag unser Zuhause.